Archive for January, 2012
Die Stimme: das größte Instrument
Wenn man von Musik für Kinder und Jugendliche spricht, denken unsere Zeitgenossen an das Erlernen von Instrumenten. Aber wenn es um Musik an Schulen geht, kreisen die Gedanken doch eher um die „Theorie“: Noten, Kadenzen, Formenlehre und vieles mehr.
Wir halten uns bei einem Vergleich der Instrumente an Aussagen großer Persönlichkeiten, die einhellig für das Singen votieren:
Leonard Bernstein bezeichnet die menschliche Stimme als „das größte Instrument überhaupt“.
Fréderick Hußler (Sänger, Stimmexperte und Gesangslehrer) begründet in seinen theoretischen Schriften, dass das Sing-Organ das „vollkommene Instrument“ ist.
Weitere derartige Bewertungen finden sich bei G. Ph. Telemann, Martin Luther, Carl Zuckmayer und weiteren Kunstschaffenden.
Ist diese Frage einer Bewertung einmal aufgeworfen, so möchte ich auf vier weniger
beachtete Kriterien hinweisen:
1) Singen beinhaltet seinem Wesen nach die Harmonik wechselseitiger Ergänzung. Es assimiliert alles Schöne und ermöglicht und gestaltet festliche Feiern.
2) Instrumentalisten höchster Qualität nähern sich ihrem Instrument singend: Häufig singen sie Teile ihres Repertoires, singen beim Üben mit, und sehen es als höchste „Kunst“, wenn sie das Instrumentalwerk auf ihrem Instrument singen (was auch sensible Kritiker bemerken und würdigen).
3) Kein Instrument kann Texte mitteilen, nur der Gesang kann das.
4) Gesang in der orthodoxen Kirche:
Im orthodoxen Gottesdienst werden alle liturgischen Texte ohne Begleitung gesungen: Es singen die Zelebranten, der Chor und die Gemeinde. Ein Instrument ist nicht zugelassen, nur die menschliche Stimme wird für würdig erachtet, sich an Gott zu wenden.