Lässt sich das Singen kurieren?
Wenn wir die Bedeutung des Singens überdenken, werden wir uns zwangsläufig dafür einsetzen, denn
Singen ist das Herz der Musik
und
Musik ist das Herz unserer Kultur.
Soll und will der Mensch überleben, ist stete Anpassung an neue Situationen unvermeidlich. Will man nun verhindern, dass das Singen und die Musik verschwindet oder entartet, wird man untersuchen müssen, ob heute neue Strategien erforderlich geworden sind, die früher bedeutungslos gewesen wären.
Versucht man das ganze Geschehen auf dem Gebiet „Musik“ zu erfassen, so hebt sich ein Bereich aus dem bunten Puzzle der Aktivitäten besonders hervor, und das ist das Instrument.
„Der Ton macht die Musik“
heißt es treffend.
Nimmt man den „Ton“ vorurteilsfrei unter die Lupe, wird man nicht nur auf die sehr fragwürdige Qualität der heutigen Stimmproduktion stoßen, sondern vor allem auch finden, dass Töne, die vom Werk (Lied, Song, Chorkomposition, Arie) gefordert sind, von den „Sängern“ nicht mehr realisiert werden können.
Folgerung:
Heute rückt die Stimmtechnik in den Vordergrund. Kinderstimmen müssen aufgeschlossen werden, die Stimmen der Erwachsenen müssen trainiert werden.
Leider findet da ein Heer von Scharlatanen einen willkommenen Arbeitsbereich und manövriert mit seinem Pfusch die willigen Sänger ins Abseits.
Das Thema Singen werde ich nun in vier Beiträgen ausleuchten und vor allem auch Wege aufzeigen, die das Geschehen voranbringen können.
Inhalt der geplanten Artikel:
1. Der Idealzustand der Stimmtechnik, rein empirisch („Wie man es früher gemacht hat“)
2. Der Ist-Zustand stimmtechnisch und die Folgen für den Lied- und Chorgesang
3. Stimmphysiologische Vorgänge und Erklärungen für die verschiedenen Stilrichtungen
4. Umsetzen der Erkenntnisse in die Praxis. Forderungen an Eltern, Lehrer, Medien, Politiker
a) Stimmbildung : Aufschließen der Stimme und Training
b) das Klavier für die Orientierung im Tonraum und die Begleitung: Eine alternative Klavierschule
c) Liedauswahl
Eine Bitte: Wenn Sie mithelfen, die hier dargestellten Ideen zu verbreiten, wäre das ein positiver Beitrag für Bildung und Humanität.
München, 2015-08-10
Prof. Dr. Franz Brandl