Das Amadeus-Institut stellt sich vor

Einladung zum Pressegespräch

18. Juni 2012

11:00 Uhr

81675 München, Unions-Bräu, Einsteinstraße 42 

 

Thema

Das verlorene Lied

  • Verlustanzeige
  • Das Lied – ein Wertevermittler ?
  • Der Ausweg
  • Das Amadeus-Institut stellt sich vor

 

Verlustanzeige
Der Musikunterricht an den bayerischen Grund- und Hauptschulen befindet sich in einem bedauerlichen Zustand. Die wichtigste Ursache dieser Misere sind jahrelange Fehler bei der Ausbildung der Lehrer an den Universitäten, an denen in der Regel ehemalige Gymnasiallehrer viele unbrauchbare Studieninhalte und eine didaktische Theorie vermitteln, die kaum auf die spätere Unterrichtspraxis bezogen sind. Die Grund- und Hauptschüler brauchen keine Lehrer, die über
Musik reden, sondern solche, die sie für Musik begeistern, die mit ihnen singen und musizieren.

Bereits im frühpädagogischen Bereich wird ein gediegenes Fundament für musikalische Bildungsfähigkeit gelegt (siehe auch Bayer. Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung, 2005, Abschn. 6.1.3 / 7.9). Eine solchermaßen über drei Jahre gelegte Neugier dieser Kinder wird dann beim Wechsel in die Grundschule mit
einer Art musikalischer Steinzeit konfrontiert und damit systematisch verkümmert, geht entweder gänzlich verloren oder aber schlägt spätestens im zweiten Schuljahr in Ablehnung um. Dies ist aus unserer Sicht ein unerträglicher Zustand. Eine Anpassung des Lehrplanes ist überfällig, ebenso die Vermittlung der erfolgten Vorbildung der Kinder aus bayerischen Kindergärten als fester Bestandteil des Lehrer-Aus- / Fort- und Weiterbildungsprogramms.

Der Bayerische Landtag hatte das Problem richtig erkannt und forderte „Auf Fachdidaktiklehrstühle sollen nur solche Bewerber berufen werden, die in der entsprechenden Schulart umfangreiche schulpraktische Erfahrungen haben.“ (Landtagsdrucksache14/6115 vom 14.03.2001, Seite 3)
Leider ist diese Forderung ohne jegliche Konsequenz in Vergessenheit geraten (Landtagspräsident Alois Glück in einem AMI-Verbandsgespräch am (Nachtrag) 2006). Seit langem wird in Deutschland am Schulsystem experimentiert. Stellt man Vergleiche mit früher an, so sind die Belastungen für Lehrer und Schüler kontinuierlich gestiegen. Viele Lehrer fühlen sich durch zunehmende Belastung ausgebrannt und müssen vorzeitigen Ruhestand beantragen. Ihr Berufsstand ist wenig gefragt. Alle Maßnahmen, sowohl Bildung und Erziehung durch die Eltern, als auch die vielfältigen Aktionen der Bildungsinstitutionen, enthalten zu viele inhumane Absichten und Methoden, die die Kinder in die falsche Richtung programmieren. Z.B. lässt sich dies schon daran feststellen, wenn Kinder das Ausfallen von Unterricht nicht bedauern!

Bildung“ ist wesentlich Betreten von Neuland und das ist faszinierend!

Andererseits sind auch immer mehr Schüler durch den wachsenden Umfang des Lernstoffs und ihre Arbeitsbedingungen überfordert. Unterrichtsstunden werden immer mehr in die Nachmittagsstunden ausgedehnt oder fallen aus. Ganztagsunterricht ist gefragt – Ermüdung ist die Folge. Manche Schüler sind dem Konkurrenzkampf untereinander nicht gewachsen. Sensible Kinder fühlen sich gemobbt und ausgegrenzt. Wann hätte es in früherer Zeit Amokläufe von Schülern gegeben?
Eine Befragung von Junglehrern bestätigt diese Beobachtung ebenfalls sehr eindringlich. Auf die Frage nach ihrer schulpraktischen Ausbildung im Fach Musik gaben
40 % die Note ungenügend;
35 % die Note mangelhaft.

Das Lied – ein Wertevermittler ?
Langzeitstudien in dieser Richtung, z. B. in Berliner Arbeitervierteln, haben immer wieder gezeigt, dass solchermaßen geförderte Kinder ein wesentlich besseres Sozialverhalten, einen Zugewinn an schulischer Leistung und eine Reduzierung von Angst zeigen (siehe Merkur 25.1.2003, „Musik zähmt wilde Kinder“). Das ist kein Wunder, denn schließlich ist jede Stimme gleichberechtigt, jeder gewinnt in der Gruppe an Selbstbewusstsein, keiner darf dominieren, sondern muss auf seine Nachbarn hören. Die Teamfähigkeit wird gefördert. Schon ein Kanon kann dies bewirken! Es stimmt nicht, dass einer sagt er habe keine Stimme, es sei denn er ist taubstumm. Außerdem kann jede Stimme durch geeignete Übungen wesentlich verbessert werden.

Der Ausweg
Will man diese Entwicklung aufhalten, so müssen die Unterrichtsstunden durch belebende Unterbrechungen aufgelockert und die Klassengemeinschaft gestärkt werden. Körperliche und geistige Muntermacher sind gefragt. Dazu bieten sich neben sportlichen vor allem musikalische Aktivitäten an, weil sie kurzfristig in Form von gemeinsamem Singen und ohne Hilfsmittel zwischengeschaltet werden können.
Um diese Bildungselemente sicherzustellen bedarf es fachkundiger Lehrer, an denen es mangelt, weil unser Lehrsystem vorwiegend zweckgerichtet ist. Der Lehrer sollte vor allem das Singen auf einem ästhetisch adäquaten Niveau vermitteln können.

Da nur geschulte Stimmen vom Publikum, aber auch vom Singenden selbst, als angenehm empfunden werden, wird Stimmtechnik eine zentrale Stelle einnehmen müssen. Der Lehrer sollte im Wesentlichen mit der heute verfügbaren physiologischen Stimmbildung vertraut sein und sich zudem auf diesem Gebiet ständig weiterbilden. Sollten wir uns für Bildung entscheiden – Bildung wie sie Platon und Goethe verstanden haben – so treffen wir auf Familie und Schule.

Beide Bildungsorte benötigen Informationen und Hilfe:
- die Eltern:
Hier besteht die Gefahr einer Bevormundung bis hin zu einer Art von Manipulation oder gar Entmündigung. Das wäre ein heißes Eisen, das unsere Politiker und Institutionen nicht anzufassen wagen und das unsere Wirtschaft aus Eigennutz beiseiteschiebt.
- Lehrer und Lehrerbildung:
Entscheiden wir uns für „Bildung“, so sind wir auch bei der Musik.

Beispiel Schulklassen: Die propagierten „Musikstunden“ sind eine Fehlentwicklung. Der Schulalltag sollte mit einem Lied beginnen und enden und auch im Unterricht muss es solche Oasen geben. Das Singen kann fördern und auch „wilde“ Kinder zähmen (Studienergebnis siehe u.a. Merkur-Journal vom 25./26.01.2003 oder www.uni-frankfurt.de/fbO9/musikpaed/Berlinstudie.html).
Vor allem aber schafft es „Klima“ an Höflichkeit und Sympathie, aus dem Kinder und Lehrer Kraft und Freude schöpfen können.


Das Amadeus-Institut stellt sich vor

In solcher Absicht bietet unser Institut eine Zusatzausbildung für Lehrerinnen / Lehrer und Studentinnen / Studenten des Lehrfachs an. Diese Unterrichtung erfolgt ergänzend zu den Lehraufträgen der bayerischen Musikhochschulen.

Das Amadeus-Institut vermittelt:
- Begleitung von Stimmübungen und Liedern auf dem Klavier bzw. E-Piano
- Einblicke in die physikalisch-physiologische Stimmbildung und deren praktische Anwendung (Hospitieren, Unterrichtsdidaktik)
- Unterrichtstechniken für das Singen: Stimmbildung, Kriterien für die Liedauswahl, Erarbeitung von Melodien und Liedern, Arbeit am Lied.

Der Institutsleiter, Prof. Dr. Franz Brandl, ist einerseits ein über Deutschland hinaus bekannter Stimmphysiologe und Gesangspädagoge, andererseits unterrichtet er seit 14 Jahren ehrenamtlich an verschiedenen Grundschulen elementare Musik mit dem Schwerpunkt Stimmbildung und Singen. Er hat seine für Profis entwickelten Methoden erfolgreich für Kinder in Schulklassen modifiziert. Seine Arbeit findet großen Anklang bei den Kindern und wird von Lehrern wie Rektoren geschätzt.

Den Studentinnen, Studenten und Lehrern mit einer erfolgreichen Zusatzausbildung an unserem Institut wird ein

Z e r t i f i k a t

ausgestellt, das Vorteile bei der Einstellung und Beförderung erbringen soll.
Weiter bemühen wir uns um finanzielle Anreize für Studenten mit überdurchschnittlichen Erfolgen

Presserechtlich verantwortlich: Horst Fleck

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