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Volkslied

Volkslied

 

Ein Einordnen der Volkslieder in Gattungen mag sinnvoll sein, gestaltet sich jedoch schwierig, weil das Leben, in dem das Volkslied beheimatet ist, sich nicht in Bereiche separieren lässt. Schon Goethe hat in seinem „Heidenröslein“ eine Volksdichtung imitiert; wir kennen es in der Volksliedfassung und als Kunstlied. Nicht alle Lieder, die von Singgruppen angeboten werden, nehmen die Menschen als „ihre“ Lieder an. Ein gesundes Empfinden für Qualität und Inhalt werden meist den Gebrauch steuern, der ein Lied zum Volkslied macht.

Der Nährboden für das Singen ist die Familie. Leider ist festzustellen, dass immer weniger gesungen wird. Wir machen die Medien verantwortlich. Unabhängig von einer Schuldzuweisung wäre es eine Aufgabe für Erzieherinnen und Grundschullehrerinnen, dieses Defizit zu abzufedern. Hier aber fehlt ein durchdachtes Konzept. Es gibt zwar viele neue Lieder von unterschiedlichem Geschmack, aber infolge fehlender Richtlinien, also eines verbindlichen Lieder-Kanons, kommt keine tragende Lied-Auswahl und folglich kein gemeinsames Singen zustande.

Dazu gesellt sich das stimmliche Problem. Die Stimmen von Grundschülern sind entweder zu schüchtern oder schreihalsig. Selten finden sich klare offene Kinderstimmen. Stimmbildung und Freude am Singen bleiben dann meist auf kirchliche Kindergruppen und Singknaben beschränkt. Selten, dass Grundschullehrer über ihre oft anstrengende Arbeit hinaus noch die Energie aufbringen, eine Fortbildung für Stimmbildung zu besuchen.

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Profi-Fußball – Firmen – Schulen

Profi-Fußball – Firmen – Schulen

In der Wochendausgabe der SZ vom 12/13. Juli, also unmittelbar vor dem WM-Endspiel Argentinien gegen Deutschland, stand ein Interview mit Professor Wolfgang Jenewein, 45, Universität St. Gallen.
Jenewein ist Betriebswirtschaftler und arbeitet seit 2006 auch mit der deutschen Fußball-Nationalelf. Aus dem Sport zieht er Lehren für das Führen von Unternehmen.
Beschäftigt man sich in unseren Landen mit Schulen und Lehrerbildung, so kann man allen in der Bildung Involvierten nur wärmstens empfehlen, sich mit den Statements von Jenewein zu befassen, da sie auch für unser Bildungssystem richtungsweisend sein müßten.
Im Folgenden werde ich also einige grundlegende Ideen von Jenewein auf unser Schulsystem übertragen.

A) Arbeit im Team
Am Anfang der Aktion setzt sich das Team zusammen und redet darüber, was es erreichen will, was das emotionale Ziel ist, der Traum, die Vision.
Derzeitiger Stand: Die Lehrkräfte sind für eine Teamarbeit nicht geschult. Zudem wird Teamarbeit durch überzogene Kontrollen unterbunden. In der Praxis sind die Lehrkräfte eingeklemmt zwischen den Vorschriften des Ministeriums und der Schulbehörden und den überzogenen Erwartungen der Eltern (die meist glauben, alles besser zu wissen und oft selber Bildung und Erziehung haben schleifen lassen).
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Schule früher und heute: Lehrerbildung

Schule früher und heute
a)) Lehrerbildung

1)) Die Präparandenschule
Vor 100 Jahren begann die Vorbereitung auf den Lehrberuf im 14. Lebensjahr.
Gymnasiasten der 2. und 3. Klasse (heute sind das die Klassen 6 und 7) konnten sich für den Beruf des Lehrers bewerben und mussten sich einer Prüfung unterziehen. Im Bezirk Oberbayern meldeten sich in der Regel etwa 120 Kinder (mit guten Noten), aus denen dann etwa 20 Schüler ausgewählt wurden.
Man studierte in der „Präparandenschule“. Kernfächer waren Deutsch, Mathematik und Musik.
In Musik lernte man vier Instrumente (Hauptfach Klavier), Harmonielehre, Komposition, Stimmbildung, Vom-Blatt-Singen, Chorleitung, liturgisches Orgelspiel und noch so einiges.
Die Begabten erreichten professionelles Niveau. Die Lehrer leiteten den Kirchenchor und besorgten den Kirchendienst (jeden Sonntag das „Amt“ mit einer Messe) und so hatten die Pfarreien einen sehr preiswerten Kirchenmusiker.

2)) Die Pädagogische Hochschule
Jahrzehnte später wurde ein Abitur an einem Gymnasium verlangt und man sattelte auf die Pädagogische Hochschule um. Für die Musik war dieser wesentlich spätere Beginn der Ausbildung ein gravierender Nachteil. Dazu kam noch, dass das Lehrangebot stark reduziert wurde. Read the rest of this entry »

Das Rad zurückdrehen?

Das Rad zurückdrehen?

Sprichwörter drücken Wahres aus. Werden sie aber unreflektiert angewandt, führen sie u.U. auch in die Irre. Das Sprichwort „Man kann das Rad nicht zurückdrehen“ gehört in diese Kategorie.

Tatsache ist: In früheren Jahren, etwa bis 1930, wurde in Deutschland viel gesungen, mit klangvollen Stimmen, und auch Laien konnten mehrstimmig singen. Erfreulicherweise besteht das Interesse an Musik nach wie vor.
Wie gehen die Menschen heute mit diesem Bedürfnis um?
Man übt die „Musik“ einfach passiv aus, mit Elektronik, mit Kabel und Ohrstöpsel. Man lässt sich mit Tönen berieseln, nimmt die Melodien und Rhythmen nur noch unbeteiligt auf. Aktives Singen scheint also unwiderruflich durch Musikkonserven-Konsum abgelöst.

Gibt es dennoch ein „Zurück“, obwohl dies laut Sprichwort verneint wird? Wir meinen: Ja ! Read the rest of this entry »

Wege zum Singen

Dr. Franz Brandl, der künstlerische Leiter des Amadeus-Instituts e.V., wartet immer noch auf „den Ruck, der durch Deutschland gehen muss“ (Formulierung von Roman Herzog).

Dank des jahrzehntelangen Bemühens von Presse und Verbänden kennt praktisch jeder kulturaffine Bürger die Crux und wünscht, dass unsere Kinder (und Erwachsenen !) wieder mehr singen. Nur hinsichtlich der „Leistungserbringer“ ist man an verantwortlicher Position noch nicht fündig geworden. Fündig wurde man nur insofern, als jeder der Ansicht ist, das sollen „die Anderen erledigen“. Somit bleibt nur der Appell und die Hoffnung, dass möglichst viele zu „Anderen“ werden.

In der derzeitigen Strategie und Pädagogik findet Brandl jenen „roten Faden“, der in die Irre führt. In sämtlichen Schultypen und vor allem an den Universitäten wird viel geredet, gelesen, geschrieben und bewertet. Die so „ausgebildeten“ Leute können dann leider keine Stimmen bilden, keine Lieder vermitteln noch diese an einem Tasteninstrument begleiten. Beispiel: Wer kann heute noch die deutsche Nationalhymne mit den von Joseph Haydn komponierten Akkorden in C-Dur, D-Dur, Es-Dur und F-Dur begleiten? Vor 80 Jahren konnten das die Lehrer noch, und darüber hinaus noch viel mehr.

Vita und Wirken von Brandl zeigen den wohl erfolgversprechenden Weg:

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Pressetermin

Sehr geehrte Damen und Herren,

der seit vielen Jahren zu verzeichnende Niedergang der musikalischen Ausbildung an bayerischen Grundschulen hat ein Expertenteam dazu veranlasst, als erste Gegenmaßnahme ein Institut zur Aus-, Fort- und Weiterbildung von Studenten und Lehrkräften zu gründen. Dessen Vorstand möchte Ihnen dieses
„Amadeus-Institut“
vorstellen sowie Zielsetzung und Hintergründe erläutern.

Hierzu laden wir Sie herzlich ein zum

Pressegespräch

am
Montag, 18. Juni 2012 – 11:00 Uhr

im
Unions-Bräu
81675 München
Einsteinstraße 42

Tel. 089 477677
(U4, U5, Max-Weber-Platz, Aufgang Ost)
Für eine Weißwurst- und Brezen-gestützte Stärkung mit Getränk ist gesorgt.

Wenn Sie an diesem Vorstellungstermin teilnehmen möchten, bitten wir um Rückmeldung an horst.fleck@t-online.de oder telefonisch an 089 6096408, bis zum Donnerstag, den 14. Juni 2012.

Mit freundlichen Grüßen
Horst Fleck, Amadeusintitut

Das Amadeus-Institut stellt sich vor

Einladung zum Pressegespräch

18. Juni 2012

11:00 Uhr

81675 München, Unions-Bräu, Einsteinstraße 42 

 

Thema

Das verlorene Lied

  • Verlustanzeige
  • Das Lied – ein Wertevermittler ?
  • Der Ausweg
  • Das Amadeus-Institut stellt sich vor

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Konzert: Schwabinger Weihnachtssingen 2011

Das Team Haimhauser Grundschule / Münchner Madrigalchor e.V. / Amadeus-Institut e.V. plant das SCHWABINGER WEIHNACHTSSINGEN 2011 Ausführende: Schwabinger Grundschulen (Herr Herold) und Münchner Madrigalchor (Dr. Franz Brandl) Mittwoch, 14. Dezember, 18:00 Uhr St. Sylvester Biedersteiner Straße 1 80802 München-Altschwabing Nähe Münchner Freiheit. Herzlich eingeladen sind alle Schulkinder und Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Mitglieder des Landtags und des Kultusministeriums sowie Kulturverbände und -vereine

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