Author Archive
Stimmbildung (2)
Stimmbildung ja, aber wie? (2)
Wer sich der Aufgabe Stimmbildung stellt, wird unweigerlich auf
zwei grundsätzliche Ausbildungsrichtungen stoßen.
Schon relativ früh, mindestens ab der Zeit des belcanto, hat man einerseits nach naturwissenschaftlichen Kenntnissen und andererseits mit einer Art Bildersprache gearbeitet. Diese „Zweiteilung“ hat sich bis heute behauptet.
A. Die traditionelle Methode (TM)
Der Pädagoge versucht, durch „Vorstellungshilfen“ die Einstellung und den Bewegungsablauf des gesamten an der Tonbildung wirkenden Systems zu steuern. Der Lehrer besitzt gründliche Erfahrung in seiner Wahrnehmung. Er bietet dem Schüler sog. „Hilfsvorstellungen“ oder „Bilder“ an und kontrolliert ständig, ob und wie das Stimmorgan darauf anspricht. Dazu einige Beispiele solcher „Bilder“, deren es Hunderte gibt : Read the rest of this entry »
Stimmbildung (1)
Stimmbildung ja, aber wie? (1)
„Der Ton macht die Musik“ heißt es so schön.
Soll Musik begeistern, bezaubern, erschüttern, so ist die Tonbildung unverzichtbar. Wenn der Sänger seine „Töne“ nicht wirklich genießen kann, wird er sein Singen bald einstellen.
Das Bilden einer klangschönen und tragfähigen Stimme kann deshalb nicht vehement genug gefordert werden. Methoden gibt es da viele.
Nachahmen
Ein wesentlicher Teil der Stimmbildung und Gesangstechnik geschieht durch Nachahmen.
Die ältere Generation orientierte sich noch an den Stars der Opernszene, wie Elisabeth Grümmer, Erna Sack, Erna Berger, Bejamino Gigli, Julius Patzak, Richard Tauber u.v.a. So verwundert es nicht, dass heutzutage Sechzig- bis Achtzigjährige noch ansprechend singen können.
Heute wird die sog. Musikszene überwiegend vom Pop vereinnahmt, wobei die wahren „Künstler“ mehr die Tontechniker und die Mikrofone sind. So werden z.B. Frauen zu „Tenoretten“: Sie singen in der Tenorlage, also eine Oktave unter ihrem tatsächlichen Stimmumfang und „überbrusten“ den Ton. Die Stimmen klingen scharf und aggressiv, sind dabei winzig „klein“, würden also ohne technische Verstärkung und Klangkorrektur durch Manipulieren der Frequenzen zu einer Karikatur.
Förderung von Musik und Förderung der Kinder an Grundschule abgelehnt!
! Eilmeldung !
Förderung von Musik und Förderung der Kinder abgelehnt!
Musikförderung an der Hauptschule Markt Indersdorf bis 2008
Der derzeitige Vorsitzende des Kulturpolitischen Ausschusses Martin Güll wirkte bis 2008 als Rektor an der Hauptschule Markt Indersdorf. Ab 2008 ist Herr Güll Abgeordneter im Bayerischen Landtag.
Herr Güll wollte die Kinder im musischen Bereich fördern und bemühte sich besonders auch um einen qualifizierten Musikunterricht.
Da die Lehramtstudenten ab den 70er Jahren keine praxisbezogene Musikausbildung mehr erhalten und somit der Musikunterricht wegrationalisiert ist, engagierte Herr Güll für seine Schule professionelle Musikpädagogen. Für ein Stundenhonorar von 25,- Euro ließen sich idealistisch gesinnte Musiklehrer finden.
Musikförderung an einer Münchner Grundschule Read the rest of this entry »
Dürfen Kinder ohne Musik aufwachsen?
Abstrakt aus dem
„Handbuch der Automatenzucht“,
Essay des französischen Autors und Journalisten Pierre Mathias
Das Amadeus-Institut e.V. bemüht sich, die Musikerziehung und vor allem das Singen in unseren Schulen und Familien wieder mehr in den Mittelpunkt zu bringen..
Wir betrachten Musik nicht als isolierte Disziplin (Schulfach!), sondern als einen zentralen Strang im Strom des menschlichen Lebens. Musik befruchtet alle künstlerischen Bereiche und empfängt von ihnen Impulse: vom Tanz, Literatur, Sprechtheater, Malerei, Zeichnen, Bildhauerei und sicher auch vom Sport.
Und dennoch erscheint uns, dass eine Abgrenzung des Bereiches Kunst vom „materiellen Leben“ noch nicht die richtige Sicht sein kann:
Arbeitswelt und Kunst bedingen und beeinflussen sich gegenseitig. Stets wirkt auch der „homo faber“ im Tempel der Musen.
Unter diesem Aspekt erweitert der Essay von Pierre Mathias unseren Wirkungsbereich, dessen Kristallisationskeim natürlich die Musik ist.
Aus dem Handbuch der Automatenzucht
Frühkindheit:
Verantwortliche „Automateneltern“ sorgen dafür, dass ihr Nachwuchs so schnell wie möglich in einem Hort (Kita) untergebracht wird. Es ist schädlich für das Kind, zu viel Wärme zu erfahren. Es muss von Anfang an konditioniert werden, sich anzupassen und – im Kontakt mit Gleichaltrigen – Konflikte zu bestehen.
Ziel ist das reibungslose Meistern der geforderten Arbeitsprozesse. Hinterfragen oder selbständiges Denken sind systemstörend. Read the rest of this entry »
Keine CD’s in Kindergarten und Grundschule !
Keine CD’s in Kindergarten und Grundschule
oder
Warum 3:2 nicht toleriert wird
Sie lösen sich eine teure Eintrittskarte für ein Fußballspiel FC-Bayern gegen den Verein xx und begeben sich „hochmotiviert“ ins Stadion.
Anstelle des mit Spannung erwarteten Schlagabtausches lesen Sie auf der Anzeigetafel bereits das Ergebnis: 3:2 (natürlich gewinnt Bayern fast immer!)
In der Absicht, Ihnen den „Stress“ zu ersparen und in der Annahme, dass Sie nur am Ergebnis interessiert sind, hat man Ihnen das Spiel selbst vorenthalten.
Genau nach diesem Prinzip geschieht in vielen Klassen der sog. Singunterricht.
Förderlich und notwendig wäre die Arbeit am Lied
Ein bekanntes Bonmot lautet „Der Weg ist das Ziel“.
Auf den „Weg“, dem wohl wichtigsten Element im Singunterricht, wird nämlich beim Gebrauch der CD’s verzichtet.
Wie die „Tour“ im Singunterricht tatsächlich aussehen könnte, will ich an einem Beispiel demonstrieren: Read the rest of this entry »
Agenda II : Das Amadeus-Institut
Amadeus-Institut : Agenda II
Schulen und Lehrer – Die derzeitige Situation (Analysen)
Wir haben – auf Grund unzähliger Gespräche – ganz den Eindruck, dass jede Bürgerin und jeder Bürger wahrgenommen hat, dass
1. kaum mehr gesungen wird
2. nichts geschieht, die verlorenen Kunst wieder aufzubauen.
Genau dieser zweite Punkt ist unser zentrales Anliegen. Die Folgen dürften – im Hinblick auf unsere Kultur – verheerend sein. Da aber die Folgen erst nach 30 Jahren voll zum Tragen kommen, wird das Problem einfach ignoriert.
Die Chancen
Für jeden Lebensabschnitt, und vor allem für die frühen Entwicklungsphasen, gilt ein Statement der FDP-Politikerin Hildegard Hamm-Brücher:
„Das Kind ist nicht begabt, es wird begabt“
a)) Pränatale Bildung
Die Musikausbildung – und nicht nur diese – beginnt laut medizinischer Forschung sieben Monate vor Geburt des Kindes. Eine scheinbar ganz einfache Maßnahme: Die schwangeren Frauen (und die Väter!) sollten singen oder ans Singen herangeführt werden.
Diesen Vorschlag kann oder will niemand in Angriff nehmen. Auch wir, das AMI, empfehlen das „pränatale Singen“, die Durchführung bleibt allerdings den werdenden Eltern überlassen.
Read the rest of this entry »
Agenda I : Inhalte und Planung des Amadeus-Chors
Agenda I
des Amadeus-Instituts: Inhalte und Planung des Amadeus-Chors.
Schwerpunkte:
A) Breitgefächertes Liedgut
Volkslieder, Folklore-Lieder (in den Originalsprachen: Osteuropa, Westeuropa, Nord- und Südamerika), Kirchenlieder, zeitgenössische Lieder und Songs, einfache Chöre (meist einstimmig) aus Opern, Operetten und Musicals.
Anbahnung des mehrstimmigen Singens und Einführung in die der klassische Polyphonie
B) Gründliche Schulung der Singstimme
Physikalisch-physiologische Stimmbildung und Stimmtechnik durch den Stimmphysiologen Prof. Brandl.
Um Freude am Singen zu bekommen, ist der „schöne Ton“ die unabdingbare Voraussetzung.
Das derzeitige stimmliche Niveau wird von zwei Einflüssen geprägt, die die Anlagen und Möglichkeiten der menschlichen Stimme vernachlässigen oder z.T. sogar verbilden.
Klavier: solistisch oder „sozial“ ?
Klavier: solistisch oder „sozial“ ?
A)) Solistisches Klavier
Im Normalfall nimmt der Klavierschüler bei einem Pianisten Unterricht und lernt
Tonleitern, Dreiklänge, Etüden und vor allem Präludien, Fugen, Sonaten , Polonaisen.
Manche begleiten auch Sänger oder einen Instrumentalisten, der ein Melodieinstrument spielt.
Sozialer Aspekt: Der „Pianist“ ist „viel allein“.
B)) Das Klavier als Begleitinstrument:
Manche kennen noch die Bezeichnung „Bierorgel“ für das begleitende Klavier: Studentenverbindungen hatten (und haben sporadisch noch) ihre „Commerz-Lieder“, für die sie eine adäquate Begleitung benötigen.
Genauso war es früher in den Volksschulen (den heutigen Grund- und Hauptschulen).
Deshalb bringt man auch heute noch die ältere Generation mit einer Klavierbegleitung rasch zum Singen: Die „Veteranen“ singen die Lieder, die sie in ihrer Jugend gelernt haben.
Diese Art zu musizieren (singen!) besitzt also eine soziale Funktion! Read the rest of this entry »