Archive for the ‘Dr. Franz Brandl’ Category
Klavier: solistisch oder „sozial“ ?
Klavier: solistisch oder „sozial“ ?
A)) Solistisches Klavier
Im Normalfall nimmt der Klavierschüler bei einem Pianisten Unterricht und lernt
Tonleitern, Dreiklänge, Etüden und vor allem Präludien, Fugen, Sonaten , Polonaisen.
Manche begleiten auch Sänger oder einen Instrumentalisten, der ein Melodieinstrument spielt.
Sozialer Aspekt: Der „Pianist“ ist „viel allein“.
B)) Das Klavier als Begleitinstrument:
Manche kennen noch die Bezeichnung „Bierorgel“ für das begleitende Klavier: Studentenverbindungen hatten (und haben sporadisch noch) ihre „Commerz-Lieder“, für die sie eine adäquate Begleitung benötigen.
Genauso war es früher in den Volksschulen (den heutigen Grund- und Hauptschulen).
Deshalb bringt man auch heute noch die ältere Generation mit einer Klavierbegleitung rasch zum Singen: Die „Veteranen“ singen die Lieder, die sie in ihrer Jugend gelernt haben.
Diese Art zu musizieren (singen!) besitzt also eine soziale Funktion! Read the rest of this entry »
Musik-Oase Heilig-Geist, München
Das Projekt „MUSIK-OASE-HEILG-GEIST“ (MOHG) soll zur Förderung der Musik, insbesondere des Singens beitragen. In diesem Beitrag möchte ich dieses Initiative vorstellen.
Bei uns – in Deutschland – wird das Singen unterbewertet. Man ist der Ansicht, „anspruchsvolle“ Musik, sozusagen Musik mit Niveau, erreicht man nur mit einem Instrument. Bei genauem Hinsehen lässt sich unschwer entdecken, dass es gerade umgekehrt ist (in einem der folgenden Artikel werde ich einige Argumente liefern). Schon die Feststellung, dass die Stimme das erste früheste Instrument des Menschen und gleichzeitig ausdruckstärkste Instrument ist – Säuglinge beginnen im Alter von sechs Monaten zu singen und die „Popularität“ eines Caruso oder der Callas wurde bisher von keinem Instrumentalisten erreicht – fordert eine Korrektur der üblichen Wertung heraus. Ein klares Statement liefert auch Leonard Bernstein: „….in einem Orchester ist kein einziges Instrument, das mit der sublimen Ausdruckskraft einer menschlichen Stimme verglichen werden kann…..Die menschliche Stimme ist das größte Instrument überhaupt.“
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Wege zum Singen
Dr. Franz Brandl, der künstlerische Leiter des Amadeus-Instituts e.V., wartet immer noch auf „den Ruck, der durch Deutschland gehen muss“ (Formulierung von Roman Herzog).
Dank des jahrzehntelangen Bemühens von Presse und Verbänden kennt praktisch jeder kulturaffine Bürger die Crux und wünscht, dass unsere Kinder (und Erwachsenen !) wieder mehr singen. Nur hinsichtlich der „Leistungserbringer“ ist man an verantwortlicher Position noch nicht fündig geworden. Fündig wurde man nur insofern, als jeder der Ansicht ist, das sollen „die Anderen erledigen“. Somit bleibt nur der Appell und die Hoffnung, dass möglichst viele zu „Anderen“ werden.
In der derzeitigen Strategie und Pädagogik findet Brandl jenen „roten Faden“, der in die Irre führt. In sämtlichen Schultypen und vor allem an den Universitäten wird viel geredet, gelesen, geschrieben und bewertet. Die so „ausgebildeten“ Leute können dann leider keine Stimmen bilden, keine Lieder vermitteln noch diese an einem Tasteninstrument begleiten. Beispiel: Wer kann heute noch die deutsche Nationalhymne mit den von Joseph Haydn komponierten Akkorden in C-Dur, D-Dur, Es-Dur und F-Dur begleiten? Vor 80 Jahren konnten das die Lehrer noch, und darüber hinaus noch viel mehr.
Vita und Wirken von Brandl zeigen den wohl erfolgversprechenden Weg:
Was muss ein Lehrer können?
Was muss ein Lehrer können?
Was kann und soll er lernen?
Erfreulicherweise sind Kinder und auch Erwachsene, die sich „kindliche“ Fähigkeiten bewahren konnten, stark praxisorientiert. Gerade solcherart gepolte Menschen erreichen herausragende Positionen und Genialität. Man denke an Mozart, Bruckner, Brahms, Dalí, Kafka, Kierkegard und das Heer von Physikern.
Stets beginnt hochkarätiges Künstlertum und Wissenschaft von „unten“, in der Praxis. Das prominenteste Beispiel ist Einstein!
Deshalb erzähle ich jetzt einige Beispiele aus der Pädagogik, die einige Irrtümer zurechtrücken helfen:
a)) Der untrainierte „Sportlehrer“ W.:
W. war Schulrektor und hatte keine sportliche Ausbildung (deshalb die Gänsefüßchen in der Überschrift). Unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg war kein Sportlehrer zu bekommen. Also sprang kurz entschlossen der Rektor W. ein.
W. war hochintelligent und dabei schwer herzkrank.
Er konnte keine einzige Übung vorturnen, hatte aber die Anatomie und den Bewegungsablauf im Kopf. Er beschrieb die Übung, holte den jeweils besten Turner aus der Klasse (Klassenstärke 54 Buben) und half notfalls mit einem gezielten Griff nach, bis die Übung klappte. Die Klasse durfte nachturnen.
Wir haben bei diesem Unterricht sehr viel gelernt. Read the rest of this entry »
Einladung zum Kurs: Singen und Stimmbildung
Einladung zum Kurs
Singen und Stimmbildung
für Lehrerinnen, Lehrer, Erzieherinnen, Eltern, Interessenten, Neugierige…
Kursbeginn: Mittwoch, 6. November 2013, 18:00 Uhr (Dauer 1 Std.)
Ort: Pfarrsaal von Heilig-Geist
Prälat-Miller-Weg 3
80331 München
(Viktualienmarkt, „Tal-seitig“)
Kosten: Die ersten drei Lesungen frei
Die Veranstaltung ist inhaltlich und pädagogisch so konzipiert, dass jede und jeder davon Gewinn haben wird, gleich auf welchem Level er sich befindet. Es gibt eben viel Neues, Unbekanntes.
Geboten wird:
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Förderung klassischer Gesangstechnik
Klassische Gesangstechnik versus Pop-Technik („Belter-Technik“)
Es trifft sich ausgezeichnet, dass die im letzten Beitrag aufgestellten Thesen über die Unvereinbarkeit von Poptechnik mit der klassischen historisch gewachsenen Bel-canto-Technik gerade jetzt eine unbeabsichtigte Bestätigung durch eine Musikkritik erfahren.
Seit Jahrzehnten mutiert „unsere“ Musik – so wie sie Bach, Mozart, Verdi u.a. sie verstanden haben – nicht zur „Unterhaltung“, nein, zu bloßem Hintergrundmüll. Durch die manipulierte Niveaulosigkeit finden viele Menschen nicht mehr zur „großen Musik“ und verlieren dadurch auch deren immenses Bildungspotential.
Demgegenüber steht die ständig zunehmende Qualität der Künstler aus aller Welt. Heute gibt es ein ganzes Heer von hervorragenden Sängerinnen und Sängern, die mangels eines interessierten Publikums um ihre Zukunft bangen müssen. Dem durchschnittlichen Laien ist die Wahrnehmung und Erfahrung für den „schönen“, historisch gewachsenen Gesangston verloren gegangen. Eine Neuorientierung erscheint da unverzichtbar. Insofern ist – soweit es die Kunst betrifft – die Forderung nach Wahrnehmung und Schulung der Tonqualität unabdingbar.
Krähen, oder schöner singen?
Krähen oder Singen – das Problem kann gelöst werden,
wenn Sie mitmachen!
Wann?
Wo?
Am 6. November 2013 beginnt der Kurs des Amadeus-Instituts:
Singen und Sprechtechnik nach wissenschaftlichen und pädagogischen Kriterien.
Unbedingt notwendige Erklärungen werden auch für absolute Laien allgemein verständlich geboten.
Dozent: Prof. Dr. Franz Brandl
Stimmphysiologe ( Forschung / Veröffentlichungen) mit jahrzehntelanger Praxis als Stimmheilpädagoge und Gesangspädagoge (Hochschullehrer);
Jahrzehntelange Unterrichtspraxis am Gymnasium, Grundschulen, Hochschulen;
Dirigent für Chor und Orchester
Dauer: 18.00 – 19.00 Uhr
Ort: Pfarrsaal von Heilig-Geist, Prälat-Miller-Weg 3
Kosten : Die Raummiete beträgt 20,- Euro pro Abend. Diesen Betrag sollten die Teilnehmer gemeinsam aufbringen. Weitere Kosten entstehen zunächst nicht!
Nachahmung im Gesang : ein Segen oder ein Schaden?
Nachahmung im Gesang : ein Segen oder ein Schaden?
Wie singen / sangen die Alten?
Vor einigen Wochen besuchte ich die Wallfahrtskapelle Maria-Eich (München-Planegg) und wurde mit einem wohlklingenden Gesang überrascht und beglückt: Sechs Frauen, etwa zwischen 65 und 85 Jahren, verrichteten eine Andacht zur Mutter Gottes und verschönten diese mit Marienliedern. Ihr Gesang war wohlklingend und die Intonation, auch wenn die Damen zahlreiche Strophen hintereinander sangen, absolut sauber.
Gegenstück: Kinder heute
Mehr als 50 % singen – vorteilhaft ausgedrückt – unsauber und die Tonqualität könnte man mit „Sägen“ oder „Krähen“ charakterisieren.
Erklärung durch die Entwicklungspsychologie
Allgemein gilt: eine Spezies behauptet sich im Überlebenskampf am erfolgreichsten, wenn die „Jungen“ ihre Eltern oder Betreuer nachahmen. Das Nachahmen von Vorbildern ist offensichtlich genetisch einprogrammiert – eine Chance für Eltern und Erzieher. Read the rest of this entry »