Archive for the ‘Dr. Franz Brandl’ Category
Singen und Tonschulung
Singen und Tonschulung
Liebe Leserin, lieber Leser,
Wir – das Amadeus-Institut – wollen das Singen in den Familien und Schulen fördern, Sie wohl auch!
Künstler, Ärzte, Psychologen, Philosophen, Journalisten, Lehrkräfte und alle, die Kultur schätzen, befürworten das Singen, wollen helfen. „Einfach singen“, „natürlich singen“ und ähnliche Ratschläge bekommt man da zu hören. Aber eine so harmlose „Strategie“ funktioniert nicht. Gründe dafür findet man viele. Viel zu wenig oder gar nicht orientiert man sich an der unverzichtbaren Tonqualität.
In diesem Beitrag möchte ich auf die Wichtigkeit eines ästhetischen Klanges hinweisen.
Erklärungen und Unterrichtsmethoden dazu sollen nach den Weihnachtsfeiertagen folgen. Read the rest of this entry »
Goethe und die Musik
Goethe und die Musik
Jeder einigermaßen an der Entwicklung der Gesellschaft interessierte Bürger nahm und nimmt die prekäre Situation in unserer Pädagogik wahr, ist jedoch ratlos, wenn er einen gangbaren Weg angeben soll. Tatsache ist:
Wir brauchen ein pädagogische Wende – mindestens um 180 Grad.
Die Untersuchung und Darlegung des gesamten pädagogischen Geschehens mit den vielen Details würden einen umfangreichen Essay, wenn nicht ein ganzes Buch beanspruchen.
Das „Amadeus-Institut“ fokussiert – wenigstens zunächst – seine Aufmerksamkeit deshalb „nur“ auf die Musik, setzt sich also mit der musikalischen Steinzeit auseinander, in die wir geraten sind.
Nun haben sich mit Pädagogik und musikalischer Bildung und Bedeutung zahlreiche erlesene Geister befasst, am intensivsten wohl Plato und Goethe. Für die offizielle und verantwortliche (!) Riege ein Grund, sich mit deren Gedanken nicht zu befassen, das könnte ja anstrengende Konsequenzen nach sich ziehen oder gar die berufliche Karriere tangieren. Read the rest of this entry »
Gesucht: Idealisten für die musikalische Ausbildung
Aufruf !
„Demokrat sein“ heißt, nicht hinausposaunen, was andere tun sollten, sondern die heißen Eisen selber anfassen !
Deshalb ein beherztes SOS an Sie, die Leser:
Gesucht werden einige wenige Idealisten aus dem Pool der (Lehramts-) Studentinnen / Studenten wie auch Grundschullehrer und Grundschullehrerinnen, die sich mit dem Singen an Schulen eingehender befassen möchten.
Bitte telefonisch melden (089-883462) oder Email an:
info@amadeusinstitut.de
dr.brandl@grossstadt.net
Zur Einstimmung auf das Problem „Singen“ einige unterhaltsame und nachdenkenswerte Episoden:
Wann sollte eine musikalische Ausbildung begonnen werden ?
Benefizkonzert des AMI
Benefizkonzert des Amadeus-Instituts
mit dem Münchner Madrigalchor
mit Wolf Euba (Lesung),
Yvonne Steiner (Sopran) und Fredrik Ahnsjö (Tenor)
Samstag, 23.06.2012
Beginn: 17:00 Uhr
Allerheiligen-Hofkirche
Residenz München
Residenzstr. 1
80333 München
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Singen gegen Musikkonserven
Das Amadeus-Institut zeigt
Wege aus der musikalischen Steinzeit
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Musik schafft Harmonie und Wohlstand
Im „Wilhelm Meister“ lässt Goethe den jungen, ganz vom Zauber des Theaters erfüllten Wilhelm fragen: „Ist denn alles unnütz, was uns nicht unmittelbar Geld in den Beutel bringt?“
Diese von Goethe konstatierte Alternative „Kultur oder Geld“ besteht zum Glück nicht pauschal, zumindest wenn man sich auf den Sektor Musik begibt.
Zunächst ist es sicher nicht Sinn und Zweck der Musik, der Gesellschaft wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen. Trotzdem: Sie tut es, als „Kollateralnutzen“!
Folgende Wirkungen lassen sich feststellen:
(1) Menschen, die Musik pflegen und aus ihr Kraft schöpfen, sind physisch und psychisch stabiler. Sie halten dem Berufsstress – seien es Lehrer oder Personen in anderen Stressberufen – erfolgreicher stand. Statistisch gesehen bedeutet das weniger Burn-out-Effekte, weniger Frührentner. Also längere Arbeitsphasen, weniger Ausgaben für Ärzte, Medikamente, Reha´s oder Psychotherapeuten. Read the rest of this entry »
Die Stimme: das größte Instrument
Wenn man von Musik für Kinder und Jugendliche spricht, denken unsere Zeitgenossen an das Erlernen von Instrumenten. Aber wenn es um Musik an Schulen geht, kreisen die Gedanken doch eher um die „Theorie“: Noten, Kadenzen, Formenlehre und vieles mehr.
Wir halten uns bei einem Vergleich der Instrumente an Aussagen großer Persönlichkeiten, die einhellig für das Singen votieren:
Leonard Bernstein bezeichnet die menschliche Stimme als „das größte Instrument überhaupt“.
Fréderick Hußler (Sänger, Stimmexperte und Gesangslehrer) begründet in seinen theoretischen Schriften, dass das Sing-Organ das „vollkommene Instrument“ ist.
Weitere derartige Bewertungen finden sich bei G. Ph. Telemann, Martin Luther, Carl Zuckmayer und weiteren Kunstschaffenden.
Ist diese Frage einer Bewertung einmal aufgeworfen, so möchte ich auf vier weniger
beachtete Kriterien hinweisen:
1) Singen beinhaltet seinem Wesen nach die Harmonik wechselseitiger Ergänzung. Es assimiliert alles Schöne und ermöglicht und gestaltet festliche Feiern.
2) Instrumentalisten höchster Qualität nähern sich ihrem Instrument singend: Häufig singen sie Teile ihres Repertoires, singen beim Üben mit, und sehen es als höchste „Kunst“, wenn sie das Instrumentalwerk auf ihrem Instrument singen (was auch sensible Kritiker bemerken und würdigen).
3) Kein Instrument kann Texte mitteilen, nur der Gesang kann das.
4) Gesang in der orthodoxen Kirche:
Im orthodoxen Gottesdienst werden alle liturgischen Texte ohne Begleitung gesungen: Es singen die Zelebranten, der Chor und die Gemeinde. Ein Instrument ist nicht zugelassen, nur die menschliche Stimme wird für würdig erachtet, sich an Gott zu wenden.
Wege zur musikalischen Ausbildung
Wie wird ein Erfolg in der Praxis erreichbar?
Abgesehen von den pädagogischen Erfahrungen und Fähigkeiten, sowie einer umfangreichen Kenntnis der Literatur (Volkslieder, auch ausländische Volkslieder, einfache und eingängige Partien aus Oratorien, Opern, Operetten und Musicals, – was man bei Lehrern voraussetzen darf), sind zwei weitere Fähigkeiten unverzichtbar:
a) ausreichende theoretische und praktische Kenntnisse in der
physikalisch-physiologischen Stimmtechnik
b) Begleitung aller vokalen Parts am Klavier: Stimmübungen, Vokalisen, Lieder, Arien.
Die heutigen E-Pianos eignen sich dafür hervorragend, helfen die technischen Anforderungen zu reduzieren und sind außerdem preisgünstig.
Die universitäre Lehrerbildung
Die Studentinnen und Studenten würden sich den oben skizzierten Anforderungen zum größeren Teil stellen. Sie sind aber durch die theoretischen Fächer zeitlich derart eingeschränkt, dass sie sich einer sinnvollen musikalischen Ausbildung versagen (müssen).
Nun sollte man sich die Frage stellen dürfen, wer in der Lehrerbildung der Auftraggeber ist (oder sein sollte). Ist es die Gesellschaft, die von den Lehrern Brauchbares einfordern könnte und auch sollte, oder sind die Universitäten absolut autonom, denen die Abkapselung von der Gesellschaft zugestanden werden muss?
Wie mir scheint, wäre da Nachhilfe in demokratischer Courage angezeigt.
Die prekäre Situation in der Stimmbildung
An den Musikhochschulen gibt es so gut wie keine physiologische Stimmbildung und somit fehlen für die Lehrerbildung fähige Stimmbildner. So wird dort überwiegend mit esoterischen Begriffen, statt mit physiologischer Technik gearbeitet. Zudem sind die „Esoteriker“ haushoch in der Überzahl und verteidigen ihr Revier gegen die vermeintliche, wissenschaftliche Konkurrenz.
Auch hier könnten nur eine kritische Einstellung der Bürger, klare Informationen und Zivilcourage weiterhelfen.
© Prof. Dr. Franz Brandl
Gründe für einen Paradigmenwechsel
Warum brauchen wir einen Paradigmenwechsel in der musikalischen Ausbildung ?
Die vielseitige Wirkung des Singens wurde in den vergangenen Jahrzehnten ausführlich untersucht und dargestellt: in wissenschaftlichen Veröffentlichungen, in Fachbüchern und Essays, und vor allem auch in fast allen Zeitungen und Journalen.
Singen schafft Lebensqualität und beruflichen Erfolg
Auf zwei positive Ergebnisse des Singens und Musizierens, die meist übersehen werden, ist hinzuweisen:
> Singen und Musizieren (am Klavier!) bringen die beiden Gehirnhälften (rechte und linke Hemisphäre) in Interaktion. Menschen mit dieser Schulung vernetzen besser und eignen sich deshalb für Führungspositionen in der Gesellschaft.
> Das Singen (das physiologisch richtige Singen!) führt so nebenbei zu einer tragfähigen und angenehmen Sprechstimme. Zudem ist dem Sprecher dieser Vorteil bewusst und dieser stärkt folglich sein Selbstbewusstsein. Er wird in der Lage sein, sich in Diskussionen erfolgreich einzubringen.
Dr. Franz Brandl