Stimmbildung (3)

Stimmbildung ja, aber wie? (3)

 

Die Folgerungen, die sich aus meinen vorhergehenden Ausführungen ergeben, lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:

 

( 1 ) Solisten können nach beiden Methoden (TM und PM) ausgebildet werden. Man kann Studierende getrost wählen lassen.

 

( 2 ) Alle Arten von Sing-Gruppen – Laienchöre, Schulchöre, Schulklassen – können nur nach der PM (physiologischen Methode) geschult werden.

Begründung: In Abschn. A wurde dargelegt, dass jeder Schüler seine eigenen „Bilder“ zusammen mit dem Gesangslehrer finden und an ihnen weiterarbeiten muss.

Abgesehen davon, dass dieses Vorgehen spezifische Begabungen und Fähigkeiten verlangt, über die ein Klassenlehrer nicht verfügt, stünde der Pädagoge noch dazu vor der unlösbaren Aufgabe, im Klassenunterricht (oder in der Chorprobe) simultan jedem Schüler sein individuelles „Bild“ zu servieren und an diesem zu arbeiten. Und schließlich soll er ja auch noch Musik machen.

Die TM ist also für Chöre und im Schulunterricht nicht anwendbar. weiterlesen »

Stimmbildung (2)

Stimmbildung ja, aber wie? (2)

 

Wer sich der Aufgabe Stimmbildung stellt, wird unweigerlich auf

zwei grundsätzliche Ausbildungsrichtungen stoßen.

 

Schon relativ früh, mindestens ab der Zeit des belcanto, hat man einerseits nach naturwissenschaftlichen Kenntnissen und andererseits mit einer Art Bildersprache gearbeitet. Diese „Zweiteilung“ hat sich bis heute behauptet.

 

A. Die traditionelle Methode (TM)

Der Pädagoge versucht, durch „Vorstellungshilfen“ die Einstellung und den Bewegungsablauf des gesamten an der Tonbildung wirkenden Systems zu steuern. Der Lehrer besitzt gründliche Erfahrung in seiner Wahrnehmung. Er bietet dem Schüler sog. „Hilfsvorstellungen“ oder „Bilder“ an und kontrolliert ständig, ob und wie das Stimmorgan darauf anspricht. Dazu einige Beispiele solcher „Bilder“, deren es Hunderte gibt : weiterlesen »

Stimmbildung (1)

Stimmbildung ja, aber wie? (1)

 

Der Ton macht die Musik“ heißt es so schön.

Soll Musik begeistern, bezaubern, erschüttern, so ist die Tonbildung unverzichtbar. Wenn der Sänger seine „Töne“ nicht wirklich genießen kann, wird er sein Singen bald einstellen.

Das Bilden einer klangschönen und tragfähigen Stimme kann deshalb nicht vehement genug gefordert werden. Methoden gibt es da viele.

 

Nachahmen

 

Ein wesentlicher Teil der Stimmbildung und Gesangstechnik geschieht durch Nachahmen.

Die ältere Generation orientierte sich noch an den Stars der Opernszene, wie Elisabeth Grümmer, Erna Sack, Erna Berger, Bejamino Gigli, Julius Patzak, Richard Tauber u.v.a. So verwundert es nicht, dass heutzutage Sechzig- bis Achtzigjährige noch ansprechend singen können.

Heute wird die sog. Musikszene überwiegend vom Pop vereinnahmt, wobei die wahren „Künstler“ mehr die Tontechniker und die Mikrofone sind. So werden z.B. Frauen zu „Tenoretten“: Sie singen in der Tenorlage, also eine Oktave unter ihrem tatsächlichen Stimmumfang und „überbrusten“ den Ton. Die Stimmen klingen scharf und aggressiv, sind dabei winzig „klein“, würden also ohne technische Verstärkung und Klangkorrektur durch Manipulieren der Frequenzen zu einer Karikatur.

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Förderung von Musik und Förderung der Kinder an Grundschule abgelehnt!

! Eilmeldung !

Förderung von Musik und Förderung der Kinder abgelehnt!

Musikförderung an der Hauptschule Markt Indersdorf bis 2008

Der derzeitige Vorsitzende des Kulturpolitischen Ausschusses Martin Güll wirkte bis 2008 als Rektor an der Hauptschule Markt Indersdorf. Ab 2008 ist Herr Güll Abgeordneter im Bayerischen Landtag.

Herr Güll wollte die Kinder im musischen Bereich fördern und bemühte sich besonders auch um einen qualifizierten Musikunterricht.
Da die Lehramtstudenten ab den 70er Jahren keine praxisbezogene Musikausbildung mehr erhalten und somit der Musikunterricht wegrationalisiert ist, engagierte Herr Güll für seine Schule professionelle Musikpädagogen. Für ein Stundenhonorar von 25,- Euro ließen sich idealistisch gesinnte Musiklehrer finden.

Musikförderung an einer Münchner Grundschule weiterlesen »

Dürfen Kinder ohne Musik aufwachsen?

Abstrakt aus dem
„Handbuch der Automatenzucht“,

Essay des französischen Autors und Journalisten Pierre Mathias

Das Amadeus-Institut e.V. bemüht sich, die Musikerziehung und vor allem das Singen in unseren Schulen und Familien wieder mehr in den Mittelpunkt zu bringen..
Wir betrachten Musik nicht als isolierte Disziplin (Schulfach!), sondern als einen zentralen Strang im Strom des menschlichen Lebens. Musik befruchtet alle künstlerischen Bereiche und empfängt von ihnen Impulse: vom Tanz, Literatur, Sprechtheater, Malerei, Zeichnen, Bildhauerei und sicher auch vom Sport.
Und dennoch erscheint uns, dass eine Abgrenzung des Bereiches Kunst vom „materiellen Leben“ noch nicht die richtige Sicht sein kann:
Arbeitswelt und Kunst bedingen und beeinflussen sich gegenseitig. Stets wirkt auch der „homo faber“ im Tempel der Musen.

Unter diesem Aspekt erweitert der Essay von Pierre Mathias unseren Wirkungsbereich, dessen Kristallisationskeim natürlich die Musik ist.

Aus dem Handbuch der Automatenzucht

Frühkindheit:
Verantwortliche „Automateneltern“ sorgen dafür, dass ihr Nachwuchs so schnell wie möglich in einem Hort (Kita) untergebracht wird. Es ist schädlich für das Kind, zu viel Wärme zu erfahren. Es muss von Anfang an konditioniert werden, sich anzupassen und – im Kontakt mit Gleichaltrigen – Konflikte zu bestehen.
Ziel ist das reibungslose Meistern der geforderten Arbeitsprozesse. Hinterfragen oder selbständiges Denken sind systemstörend. weiterlesen »

Keine CD’s in Kindergarten und Grundschule !

Keine CD’s in Kindergarten und Grundschule
oder
Warum 3:2 nicht toleriert wird

Sie lösen sich eine teure Eintrittskarte für ein Fußballspiel FC-Bayern gegen den Verein xx und begeben sich „hochmotiviert“ ins Stadion.
Anstelle des mit Spannung erwarteten Schlagabtausches lesen Sie auf der Anzeigetafel bereits das Ergebnis:  3:2   (natürlich gewinnt Bayern fast immer!)
In der Absicht, Ihnen den „Stress“ zu ersparen und in der Annahme, dass Sie nur am Ergebnis interessiert sind, hat man Ihnen das Spiel selbst vorenthalten.

Genau nach diesem Prinzip geschieht in vielen Klassen der sog. Singunterricht.

Förderlich und notwendig wäre die Arbeit am Lied
Ein bekanntes Bonmot lautet „Der Weg ist das Ziel“.
Auf den „Weg“, dem wohl wichtigsten Element im Singunterricht, wird nämlich beim Gebrauch der CD’s verzichtet.
Wie die „Tour“ im Singunterricht tatsächlich aussehen könnte, will ich an einem Beispiel demonstrieren: weiterlesen »

Profi-Fußball – Firmen – Schulen

Profi-Fußball – Firmen – Schulen

In der Wochendausgabe der SZ vom 12/13. Juli, also unmittelbar vor dem WM-Endspiel Argentinien gegen Deutschland, stand ein Interview mit Professor Wolfgang Jenewein, 45, Universität St. Gallen.
Jenewein ist Betriebswirtschaftler und arbeitet seit 2006 auch mit der deutschen Fußball-Nationalelf. Aus dem Sport zieht er Lehren für das Führen von Unternehmen.
Beschäftigt man sich in unseren Landen mit Schulen und Lehrerbildung, so kann man allen in der Bildung Involvierten nur wärmstens empfehlen, sich mit den Statements von Jenewein zu befassen, da sie auch für unser Bildungssystem richtungsweisend sein müßten.
Im Folgenden werde ich also einige grundlegende Ideen von Jenewein auf unser Schulsystem übertragen.

A) Arbeit im Team
Am Anfang der Aktion setzt sich das Team zusammen und redet darüber, was es erreichen will, was das emotionale Ziel ist, der Traum, die Vision.
Derzeitiger Stand: Die Lehrkräfte sind für eine Teamarbeit nicht geschult. Zudem wird Teamarbeit durch überzogene Kontrollen unterbunden. In der Praxis sind die Lehrkräfte eingeklemmt zwischen den Vorschriften des Ministeriums und der Schulbehörden und den überzogenen Erwartungen der Eltern (die meist glauben, alles besser zu wissen und oft selber Bildung und Erziehung haben schleifen lassen).
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Agenda II : Das Amadeus-Institut

Amadeus-Institut : Agenda II

Schulen und Lehrer – Die derzeitige Situation (Analysen)

Wir haben – auf Grund unzähliger Gespräche – ganz den Eindruck, dass jede Bürgerin und jeder Bürger wahrgenommen hat, dass
1. kaum mehr gesungen wird
2. nichts geschieht, die verlorenen Kunst wieder aufzubauen.

Genau dieser zweite Punkt ist unser zentrales Anliegen. Die Folgen dürften – im Hinblick auf unsere Kultur – verheerend sein. Da aber die Folgen erst nach 30 Jahren voll zum Tragen kommen, wird das Problem einfach ignoriert.

Die Chancen

Für jeden Lebensabschnitt, und vor allem für die frühen Entwicklungsphasen, gilt ein Statement der FDP-Politikerin Hildegard Hamm-Brücher:

„Das Kind ist nicht begabt, es wird begabt“

a)) Pränatale Bildung
Die Musikausbildung – und nicht nur diese – beginnt laut medizinischer Forschung sieben Monate vor Geburt des Kindes. Eine scheinbar ganz einfache Maßnahme: Die schwangeren Frauen (und die Väter!) sollten singen oder ans Singen herangeführt werden.
Diesen Vorschlag kann oder will niemand in Angriff nehmen. Auch wir, das AMI, empfehlen das „pränatale Singen“, die Durchführung bleibt allerdings den werdenden Eltern überlassen.
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